Es ist eine altbekannte Strategie. Passt Dir die Botschaft nicht, diffamiere denjenigen, der sie überbringt. So erging es Julian Assange und so ergeht es nun paradoxerweise auch Nils Melzer, den UN-Sonderberichterstatter für Folter, der nach langem Zögern wegen eigener Vorbehalte aufgrund des vorherrschenden Narrativs über Assange für dessen Freilassung eintritt. Die Süddeutsche Zeitung bekleckert sich hier nicht mit Ruhm. Diese Art von ad hominem Attacke ist zu leicht durchschaubar – und der Vorwurf der Kontaktschuld gegenüber dem unliebsamen Sender RTdeutsch kann nicht herausgelöst aus dem Kontext verstanden werden: Wer ist gewillt, einer unbequemen Meinung Raum und Recht einzuräumen?! Die SZ hingegen verweigerte anscheinend gar die Veröffentlichung einer Gegendarstellung. Die veröffentlichte Melzer nun via Twitter. Wie Melzer richtig schreibt: “Seriöser Journalismus sieht anders aus.” #Medien als #VierteGewalt und #Medienverantwortung für die eigenen medienethischen #Werte sieht wahrlich anders aus. Erinnert sei hier daran, dass die von Wikileaks entblößten wahren Verbrecher immer noch frei herumlaufen.
Sabine Schiffer