Pünktlich zur sog. Münchener Sicherheitskonferenz

Vom 17. bis 19. Februar fand in München die sog. Sicherheitskonferenz 2017 statt, mit hochrangigen Teilnehmern aus aller Welt. Die meisten Medien taten sich in der Berichterstattung über die Konferenz nicht gerade als Vierte Gewalt hervor, sondern verblieben häufig in der Affirmation der Behauptung von militarisierter “Sicherheit”. Erst am Tag danach veröffentlichen sie etwas im Sinne einer Vierten Gewalt, nämlich die soeben erschienene Studie des SIPRI…

Hier auf dem “offiziellen Stadtportal” der Stadt München heißt es:

Aus Russland kam Außenminister Sergej Lawrow. Auch der neue britische Außenminister Boris Johnson nahm teil. Seinen ersten Auftritt auf der Münchner Sicherheitskonferenz hatte der neue UN-Generalsekretär Antonio Guterres. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg kam ebenfalls. Von der deutschen Bundesregierung waren neben der Kanzlerin etwa Außenminister Sigmar Gabriel, Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und Bundesinnenminister Thomas de Maizière dabei.

Aber zur Sicherheitskonferenz kamen nicht nur Politiker. Unter anderen waren auch Bill Gates vor Ort. Der Microsoft-Gründer ist nicht nur einer der reichsten Männer der Welt, sondern engagiert sich mit seiner Stiftung ebenfalls stark im humanitären Bereich.

Was sich, abgesehen von grammatikalischen Stolperern und der grundsätzlichen Frage was Bill Gates dort tut, so anhört als würden sich die obengenannten Personen und Institutionen im humanitären Bereich engagieren, so wie Bill Gates ebenfalls?

Anders  berichten die Nachdenkseiten über die “Münchner Unsicherheitskonferenz 2017”

Es ging um die vermeintlich „obsolete“ NATO, das „Engagement“ der USA mit ihrem neuen Präsidenten und natürlich die Verteidigungsausgaben. Draußen vor der Tür machten sich derweil ein kriegsgegnerisches Aktionsbündnis Luft und demonstrierte kreativ gegen das Säbelrasseln und die Forderungen nach noch höheren Militärausgaben.

Am Tag nach der Sicherheitskonferenz veröffentlicht das Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) die untenstehende Statistik, nach der die USA das Herkunftsland von ca. ein Drittel aller weltweiten Waffenexporte sind – und ca. die Hälfte aller amerikanischen Waffenlieferungen ging in den Mittleren Osten.

Da bekommt die amerikanische Forderung nach einer Erhöhung der Rüstungsbudgets gleich noch einen anderen Unterton.
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Increase in arms transfers driven by demand in the Middle East and Asia, says SIPRI | SIPRI

The volume of international transfers of major weapons has grown continuously since 2004 and increased by 8.4 per cent between 2007-€“11 and 2012-€“16, according to new data on arms transfers published today by SIPRI.

The flow of arms increased to Asia and Oceania and the Middle East between 2007–11 and 2012–16, while there was a decrease in the flow to Europe, the Americas and Africa. The five biggest exporters—the United States, Russia, China, France and Germany—together accounted for 74 per cent of the total volume of arms exports.

Source: www.sipri.org/media/press-release/2017/increase-arms-transfers-driven-demand-middle-east-and-asia-says-sipri

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